Eine schöne alte Windmühle direkt an der Bundesstraße Salzwedel-Uelzen in der Lüneburger Heide ist die Kaisergartenmühle von Suhlendorf.

In der Lüneburger Heide gibt es viele Windmühlen. Wer sich dafür interessiert sollte sich auf jeden Fall das Mühlenmuseum in Gifhorn ansehen – echt sehenswert!
Aber auch abseits des Mühlenmuseums kann man in zahlreichen Orten immer noch historische Windmühlen bewundern, eine davon ist die Kaisergarten-Mühle von Suhlendorf.

Sie liegt direkt an der B71 Salzwedel-Uelzen bei Suhlendorf, wenn man mit dem Auto vorbeifährt ist sie also nicht zu übersehen.

Die Geschichte der Kaisergarten-Mühle von Suhlendorf

Bei der Windmühle von Suhlendorf handelt es sich um eine Bockwindmühle: Die Bockwindmühle (auch Ständermühle, Kastenmühle oder Deutsche Windmühle) ist der älteste Windmühlentyp in Europa. Kernmerkmal dieses Mühlentyps ist es, dass das gesamte Mühlenhaus auf einem einzelnen dicken Pfahl (dem „Hausbaum“) steht, der senkrecht in einem unterhalb der eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell (dem namengebenden „Bock“) befestigt ist. Auf dem Bock kann die gesamte Mühlenmaschinerie mittels der Hebelwirkung des Außenbalkens in den Wind gedreht werden. Diese Methode ist jedoch bei wechselnden Windrichtungen nicht optimal und sehr beschwerlich.
Beschreibung von Wikipedia. hier gibt´s dazu mehr zu lesen).

Die Windmühle ist ca. 300 Jahre alt und stammt ursprünglich aus dem Raum Helmstedt. 1881 wurde sie von einem Müller bei Schandelah wiedererrichtet worden, da sie vom Abriss bedroht zum Kauf angeboten worden war.

Es folgten mehrere Besitzer, schließlich wurde sie im Jahr 1900 vom Müller Andreas Kahe erworben und war noch bis ins Jahr 1958 in Betrieb, zerfiel danach aber.

1973 erwarb der Mühlenverein Suhlendorf die Mühle, zerlegte sie in ihre Einzelteile und dann dauerte es sieben Jahre bis die Finanzierung für den Wiederaufbau gesichert war. 1981 wurde die Mühle schließlich am heutige Standort wiedererrichtet.

Der Name „“Kaisergarten-Mühle“ kommt daher, weil der heutige Standort der Mühle den historischen Grundstücksnamen „Kaisergarten“ hat. Zu Zeiten des Kaisers Wilhelm II war dieser Ort nämlich ein Obstgarten für die Aufzucht von Chausseebäumen – daher der heutige Name „Kaisergarten“.

Die wechselhafte Geschichte der Kaisergarten-Mühle geht übrigens auch heute noch weiter. Der Mühlenverein Suhlendorf, dem die Mühle gehörte, hat sich übrigens nach 47 Jahren 2021 aufgelöst. Das Grundstück auf dem sich die Mühle befindet wird aber nicht verkauft und Mühle gar abgerissen – nein, der Mühlenverein schenkte das Grundstück mitsamt Mühle der Gemeinde Suhlendorf. Also zumindest die Mühle konnte als Wahrzeichen gerettet werden. Mehr darüber könnt ihr hier nachlesen.

Besichtigung der Kaisergarten-Mühle von Suhlendorf

Die Mühle ist auf jeden Fall sehenswert und kann kostenlos besichtigt werden. Es gibt Tische und Sitzgelegenheiten die zur Rast einladen, so wird die Mühle auch gerne von Radfahrern für eine Pause genutzt.

Die Bilder die ich euch hier zeige hier entstanden an einem Frühsommertag um die Mittagszeit, zu dem Zeitpunkt war ich völlig alleine dort, die Ruhe wurde nur durch vorbeifahrende Autos gestört, andere Besucher waren aber keine vor Ort. Im Hochsommer bzw. am Nachmittag oder am Wochenende sieht es vielleicht anders aus, grundsätzlich handelt es sich mit Sicherheit aber nicht um eine überrannte Sehenswürdigkeit in der Lüneburger Heide. Wenn ihr also mal in der Gegend seid ist ein Abstecher auf jeden Fall lohnenswert.

Bilder der Kaisergarten-Mühle von Suhlendorf

Ein landwirtschaftliches Gespann kann man schon mal vorbeifahren, natürlich gibt es auch etwas Autoverkehr auf der an der Mühle vorbeiführenden Bundesstraße Salzwedel-Uelzen, es geht aber dennoch relativ entspannt an der Kaisergarten-Mühle zu.
Das schöne Schild an der Kaisergarten-Mühle